Kardinal Zenari in Budapest: Die Christen sind die barmherzige Samaritaner in der Hölle in Syrien

Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien, der von 20 bis 22 Januar Ungarn besucht hatte, hat am 21. Januar in Budapest, an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität von den Leiden des syrischen Volkes, besonders der Kinder berichtet. Es wurde auch das Krankenhausprojekt dargestellt, das von der Ungarischen Regierung unterstützt wird und die Behandlung der Notleidenden ermöglicht.

Der Vortrag wurde von der Katolischen Universität und vom Staatssekretariat für die Unterstützung der Verfolgten Christen und im Rahmen des Projektes „Hungary Helps organisiert. Erzbischof Michael August Blume, Apostolischer Nuntius in Ungarn und Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Primas von Ungarn haben sich daran auch teilgenommen.

Kardinal Zenari erzählte, dass er seit 2008 in Syrien tätig ist, im Land, wo der Heilige Paulus zum Apostel der Völker geworden ist und die Jünger zuerst Christen genannt wurden. Vor acht Jahren wurde das Land vom Sturm der Gewalt unerwartet überflutet, und wie einige europäische Politiker formuliert hatten, ist aus Syrien eine Hölle auf Erden geworden, unermessliche Leiden verursachend. Die Zahlen sprechen für sich selbst: 500.000 Toten, 1,5 Millionen Verletzte, 35 Prozent der Wohnhäuser beschädigt, 54 Prozent der Krankenhäuser, 33 Prozent der Schulen beschädigt oder zerstört wurden. 70 Prozent der Bevölkerung lebt in absoluter Armut und die Arbeitslosigkeit liegt bei 60 Prozent.

Kardinal Zenari hat vor allem auf den Exodus der Christen hingewiesen. Nach dem 2. Weltkrieg lag die Anzahl der Christen noch bei 30 Prozent, vor dem Bürgerkrieg nur lediglich bei 5-6 Prozent: das geschah wegen der Auswanderung und wegen der Geburtenrate, die wesentlich niedriger ist als die der Muslime. Nach den 8 Jahren des Krieges liegt diese Anzahl lediglich bei 2 Prozent. Die christlichen Gemeinden sind demografisch zum Tode verurteilt: nicht wegen der zerstörten Kirchengebäuden, sondern weil die qualifizierte, junge Männer das Land verlassen und die Frauen keinen christlichen Ehemann finden. Papst Franziskus hatte schon mehrmals betont: ein Naher Osten ohne Christen wäre nicht mehr der Nahe Osten.

Kardinal Zenari hat auch von der einzigartige Unterstützung der christlichen Organisationen erzählt: die Kirchen helfen die Bedürftigen nach dem Beispiel Christi: „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.“ (vgl. Mk 8,2)

„Gebt ihr ihnen zu essen!” und „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.” Mit diesen Worten des Evangeliums bedankte sich Mario Zenari für die Hilfe der vielen internationalen christlichen Organisationen, und im Namen der Kirche in Syrien bedankte sich er der Regierung Ungarns für das Programm „Open Hospitals”: im Rahmen der ungarischen Unterstützung von 1,5 Millionen Euro werden derzeit etwa um 4500 Notleidene fürsorgen.

Das Projekt „Open Hospitals” wurde von Giampaolo Silvestri, Generalsekräter der italienischen NGO AVSI dargestellt. Die Organisation wurde im Jahre 1972 gegründet. In insgesamt 31 Ländern führt die NGO Nothilfeprogramme und Projekte zur Förderung des Gesundheits- und Erziehungswesens, der Landwirtschaft und der Berufsausbildung durch, an denen über 1600 qualifizierte Freiwillige beteiligt sind.